Sind Massivholzdielen oder Parkett für die Wohnküche geeignet?

Echtholz in der Küche? Oder veilleicht doch lieber Laminat, Vinyl oder Fliesen?

Oft bestimmt der Bodenbelag darüber, wie gut ein Raum zum Konzept der Wohnung passt. Wenn es gelingt, die Bodenflächen der einzelnen Bereiche miteinander zu verbinden, entsteht sofort ein harmonisches Wohngefühl. Im Falle einer offenen Wohnküche, mit ihrem beherrschend optischen Effekt auf angrenzende Wohnbereiche, wird die Auswahl des passenden Bodens daher zu einem maßgeblichen Designfaktor.

Echtholzparkett oder Holzdielen gewinnen vor allem in der modernen, barrierefreien und lichtdurchfluteten Architektur an Bedeutung. Auch an Orten, wo man es traditionell kaum vermuten würde, wie beispielsweise in der offenen Wohnküche. Hier sorgt ein zur restlichen Wohnung passender Holzboden für eine angenehme und gesunde Wohnatmosphäre. Gleichzeitig bieten Echtholzparkett oder Eichendielen als Küchenboden überraschende Vorteile gegenüber anderen Materialien aus Stein oder Kunststoffen.

1. Die Küche: eine Herausforderung für jeden Boden

 Wer gerne und viel kocht, kennt das Problem:

Küchenböden sind besonderen Belastungen ausgesetzt.

Auf dem Herd kochendes Wasser kondensiert an kalten Flächen und Öl und Fett, des in der Pfanne scharf angebratenen Fleisches, spritzt im hohen Bogen auf den Küchenboden. Hinzu kommen noch die kleinen Unglücke, wie die heruntergefallene Porzellanschüssel mit heißer Soße oder ein Ei, das einem aus der Hand fällt.

So eine Belastung muss ein Fußbodenbelag erst einmal unbeschadet überstehen. Deswegen entscheiden sich viele für einen Fliesen-, Stein- oder Kunststoffboden in der Wohnküche, in der Annahme, dass nur ein solcher Bodenbelag diese Belastungen übersteht. Das Ergebnis ist ein meist durch unansehnliche Bodenleisten getrennter Bodenbelag. Im Wohnbereich der tolle Holzboden und aus Vernunftsgründen im angrenzenden Küchenbereich der Fliesen- oder Steinboden. Ganz davon abgesehen, dass hier unschöne Stolperfallen entstehen, trägt diese Zweiteilung nicht gerade zu einem harmonischen Bild in der offenen Raumgestaltung bei.

Wer das vermeiden will und für den auch das Wohnungs- und Raumdesign Teil des  Wohlfühlfaktors ist, sollte sich daher mit einem Küchenboden aus Echtholz auseinandersetzen.

kuechenboden-massivholz2. Sind Holzdielen oder ist Echtholzparkett für Küchen geeignet?

Die Antwort ist ja! Fast jedes Holz lässt sich auch im Kochbereich verwenden. Harthölzer wie Eiche, Esche oder Buche sind jedoch bedeutend besser geeignet als weiche Hölzer. Grund sind natürlich die enormen Belastungen, denen ein Küchenboden im Laufe seines Lebens ausgesetzt wird. Tatsächlich hat ein Holzboden in der Küche sogar deutliche Vorteile gegenüber Fliesen oder Kunststoffböden:

Holz atmet. Es unterstützt ein gesundes und natürliches Raumklima im Haus.

 Vor allem Wasserdampf, der beim Kochen entsteht, wird von einem Holzboden schnell aufgenommen und gespeichert, bis er dann, an zu trocken Tagen wieder an die Umgebungsluft abgegeben wird. Auf diese Weise bietet der Holzboden in der Wohnküche seinen Besitzern ein gesundes und angenehmes Raumklima.

3.  Versiegelt oder geölt

Fettspritzer sind gerade in der Küche kaum auszuschließen. Zwar behaupten viele, dass erst kleine Gebrauchsspuren einem Holzfußboden seinen typischen Charakter verleihen, aber das ist Geschmacksache. Trotzdem muss aber auch der unempfindlichste Boden regelmäßig gereinigt und behandelt werden. Nur so kann der ursprüngliche Charakter beibehalten werden.

Um den neuen Holzboden möglichst optimal zu schützen, ziehen Experten einen geölten Boden dem versiegelten Parkett vor. Das überrascht zunächst, da eine versiegelte Fläche weitaus besseren Schutz zu bieten scheint als eine geölte. Die tägliche Praxis bestätigt jedoch, dass dies nicht der Fall ist. Bereits kleinste Beschädigungen der versiegelten Oberfläche führen dazu, dass Flüssigkeiten in das darunterliegende Holz eindringen und sich hässliche Flecken bilden.

Geölte Echtholzböden sind da wesentlich unempfindlicher und vor allem pflegeleichter. Zwar sollte man auch hier Schmutz und Spritzer möglichst umgehend mit einem feuchten Lappen aufnehmen, doch das mit Öl behandelte Holz nimmt kaum Flüssigkeit auf. Sie perlt geradezu vom Boden ab, so dass man sie ganz leicht mit einem Tuch aufnehmen kann. Bei einer regelmäßigen Reinigung mit hochwertigen Holzpflegemitteln wird das Holz neben der Reinigung gleichzeitig nachgeölt, so dass hier nachhaltig Schutz gegen eindringende Feuchtigkeit gewährleistet wird.

Genau das macht geölte Holzfußböden – ob Eiche, Esche oder Buche – so pflegeleicht und widerstandsfähig.

4.  Holz- und Parkettstil für die Wohnküche

Sofern zur Einrichtung und zum Wohnungsstil passend, sollte man einen gröberen Holzstil verwenden. Die meisten Wohnküchen verkraften auch einen etwas rustikaleren Stil, der einen reizvollen Kontrast auch zur Hochglanzküche bieten kann. Es geht vor allem darum, einen Parkett- oder Dielenstil zu wählen, bei dem auch herunterfallende Pfannen, Gläser oder Lebensmittel einen bleibenden Eindruck hinterlassen dürfen, der auf einem stärker strukturierten Boden kaum auffällt. Während Flecken bei der üblichen Pflege ohnehin beseitigt werden, ist ein Abschleifen der Holzoberfläche so kaum notwendig.

Sollte es aber doch mal zu einem größeren Unfall kommen, dann hat Echtholz einen weiteren entscheidenden Vorteil. Beschädigungen und bleibende Flecken lassen sich verhältnismäßig einfach ausbessern. Ganz anders als bei vielen Steinböden.

Wenn sie also eine offene Küche planen, lohnt es sich wirklich, über einen Echtholzboden nachzudenken. Holz, ob Massivholzdielen oder Parkett ist ein natürlicher und lebendiger Werkstoff, der sich auch in fast jeder Küche einsetzen lässt und zu einer wohnlichen oder stylischen Atmosphäre beiträgt und dazu noch gesund ist! Ganz nach Ihrem Geschmack.

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